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Berner Konvention fordert Stopp für Wasserkraftausbau im Mavrovo Nationalpark

2015-10-30 08:53:00| Euronatur - Pressemitteilungen

Im Sommer dieses Jahres besuchte ein internationales Expertenteam im Auftrag der Berner Konvention den Mavrovo Nationalpark in Mazedonien. Ihre Mission: prüfen, ob die hier geplanten Wasserkraftwerke mit dem Status eines Nationalparks vereinbar sind. Nun liegen ihr Befund vor und sie sind eindeutig... EBRD und Weltbank sollen sich aus der Finanzierung der Wasserkraftprojekte im Nationalpark zurückziehen.   Gemeinsame Pressemitteilung von EuroNatur und Riverwatch     Radolfzell / Wien. Im Sommer dieses Jahres besuchte ein international besetztes Expertenteam aus Vertretern von EU-Kommission und Weltnaturschutzunion (IUCN) im Auftrag des Ständigen Ausschusses der Berner Konvention  den Mavrovo Nationalpark in Mazedonien. Ihre Mission: prüfen, ob die hier geplanten Wasserkraftwerke mit dem Status eines Nationalparks vereinbar sind. Nun liegen ihr Befund und auch die Empfehlungen der Berner Konvention vor und sie sind eindeutig:  Die mazedonische Regierung soll ihre Pläne zur Errichtung von insgesamt 22 Wasserkraftwerken im Mavrovo Nationalpark aufgegeben. Deren Bau und Betrieb sind nicht mit dem Schutzstatus des Parks vereinbar! Geldgeber wie die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) und die Weltbank sollen ihre Finanzierung stoppen und sich aus diesen Projekten zurückziehen. Gabriel Schwaderer, Geschäftsführer der Naturschutzstiftung EuroNatur, unterstützt diese Empfehlungen: Nationalparke sollen große Ökosysteme vor menschlichen Eingriffen schützen. Die Staudammprojekte im Mavrovo Nationalpark zerstören nicht nur die Naturschätze dort, sondern sind ein Angriff auf die Idee der Nationalparke. Auch deshalb müssen wir diese Projekte verhindern! Die Bedeutung dieser Empfehlungen geht weit über den Mavrovo Nationalpark hinaus. Das ist ein europaweites Signal: Wasserkraft hat in Nationalparken nichts verloren, so Ulrich Eichelmann von Riverwatch. Allein zwischen Slowenien und Albanien sind 113 Wasserkraftwerke in Nationalparken geplant oder bereits im Bau - häufig mit westlicher Finanzierung. Das Zustandekommen der Vorort-Begutachtung durch die Expertenkommission ist das Ergebnis des beharrlichen Einsatzes mazedonischer NGOs zusammen mit der EuroNatur Stiftung, der NGO Riverwatch sowie zahlreicher Mitstreiter. 119 Wissenschaftler aus aller Welt sowie rund 100.000 UnterstützerInnen hatten gegen die Pläne der mazedonischen Regierung sowie von EBRD und Weltbank protestiert. Bedingt durch die Beschwerde der mazedonischen NGO Eco Svest bei der Berner Konvention hatte deren Ständiger Ausschuss im Dezember 2014 beschlossen, ein Verfahren gegen die mazedonische Regierung einzuleiten sowie eine Expertenkommission zu entsenden. Die Ergebnisse dieser Vorort-Begutachtung werden beim diesjährigen Treffen des Ständigen Ausschusses der Berner Konvention am 2. Dezember als Diskussions- und Entscheidungsgrundlage für das weitere Vorgehen dienen. Der Mavrovo Nationalpark ist einer der ältesten Nationalparke Europas und mit seinen bisher bekannten 1138 Tierarten und 1435 Pflanzenarten ein europäischer Hotspot der Biodiversität. Von zentraler Bedeutung ist der Nationalpark insbesondere für den in seinem Bestand gefährdeten Balkanluchs, der hier eines seiner letzten Refugien gefunden hat. Durch die geplanten Wasserkraftwerke wäre dieses Rückzugsgebiet in Gefahr. Hintergrundinformationen:Ergebnis der Expertenkommission Entwurf der Empfehlungen der Berner KonventionZum Mavrovo NationalparkBerner Konvention: Das Übereinkommen über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume (Berner Konvention) wurde 1979 ins Leben gerufen. Die Ziele der Konvention sind die Schaffung eines Mindestschutzes für die meisten wildlebenden Pflanzen- und Tierarten und ihrer natürlichen Lebensräume, sowie der strikte Schutz für eine gewisse Anzahl besonders bedrohter Tier- und Pflanzenarten, vor allem wandernder Tierarten. Mehr... Zur  Kampagne Rettet das Blaue Herz Europas: Die Staudämme im Mavrovo-Nationalpark sind nur ein Teil einer wahren Staudammflut, die derzeit den Flüssen auf der Balkanhalbinsel droht. Rund 2700 Wasserkraftwerke zwischen Slowenien und Albanien sind derzeit geplant. Um der Zerstörung entgegen zu wirken, haben EuroNatur und Riverwatch gemeinsam mit Partnern aus den Balkanländern die internationale Kampagne Rettet das Blaue Herz Europas gestartet.  Mehr Informationen unter: www.balkanrivers.net/de  Ansprechpartner: EuroNatur, Konstanzer Str. 22, 78315 Radolfzell, Tel.: 07732 - 92 72 24,Fax: 07732 - 92 72 22, E-Mail: info@euronatur.org, Internet: www.euronatur.org, Ansprechpartnerin: Theresa Schiller, Pressekontakt: Angie Rother Riverwatch: Ansprechpartner: Ulrich Eichelmann, ulrich.eichelmann@riverwatch.eu, riverwatch.eu/balkan-rivers

Tags: fordert berner nationalpark mavrovo

 

Die Vjosa in Albanien am Scheideweg - Staudammflut oder Nationalpark?

2015-03-12 09:32:00| Euronatur - Pressemitteilungen

Heute legten in der albanischen Hauptstadt Tirana die internationalen NGOs Riverwatch und EuroNatur zusammen mit dem lokalen Partner EcoAlbania ein Papier vor, das erstmals das gesamte Ausmaß der Bedrohung im Einzugsgebiet der Vjosa belegt. NGOs decken auf: 33 Wasserkraftwerke geplant ++ Österreichische und italienische Unternehmen beteiligt ++ Neue Initiative unterstützt Nationalparkidee Pressemitteilung von Riverwatch, EuroNatur und EcoAlbaniavom 12. März 2015   Tirana, Wien, Radolfzell.  Heute legten in der albanischen Hauptstadt Tirana die internationalen NGOs Riverwatch und EuroNatur zusammen mit dem lokalen Partner EcoAlbania ein Papier vor, das erstmals das gesamte Ausmaß der Bedrohung im Einzugsgebiet der Vjosa belegt. Danach droht Europas letztem großen Wildfluss die vollständige Zerstörung. Insgesamt sind 33 Wasserkraftwerke an der Vjosa und ihren Zuflüssen geplant, sechs davon in Griechenland (dort heißt die Vjosa Aoos)  und 27 in Albanien. Doch der Widerstand gegen diese Projekte steigt und eine alternative Idee findet immer mehr Zuspruch: die Gründung eines Nationalparks. Eine neue albanische Initiative unterstützt diese Vision. Die Vjosa im Süden Albaniens ist einer der letzten intakten Wildflüsse Europas. Auf 270 Kilometer Länge ist sie frei von Verbauungen, ihr Flussbett ist  stellenweise bis zu zwei Kilometer breit und auch ihre Zuflüsse sind weitgehend unberührt. Das ist einzigartig in Europa. Doch damit könnte es bald vorbei sein. Eine umfassende Analyse der NGOs ergab, dass praktisch alle Zuflüsse der Vjosa aufgestaut und abgeleitet werden sollen. Drei Projekte sind bereits im Bau. "Wenn man die Zuflüsse verbaut, dann zerstört man letztlich auch die Vjosa. Das ist so, als ob man sämtliche Äste eines Baumes kappt, dann stirbt letztlich der ganze Baum", so Ulrich Eichelmann von Riverwatch und Koordinator der Kampagne Rettet das Blaue Herz Europas. Es sind bislang österreichische und italienische Firmen, die Wasserkraftwerke bauen. So etwa das österreichische Unternehmen ENSO Hydro. Finanziert mit Geldern der Österreichischen Entwicklungsbank und der Weltbanktochter IFC wird mitten im Nationalpark Hotovës-Dangelli der Fluss Langarica abgeleitet und trockengelegt. Gabriel Schwaderer, Geschäftsführer von EuroNatur: "Wir müssen diese Staudammflut stoppen. Stattdessen wollen wir zusammen mit der örtlichen Bevölkerung einen Nationalpark durchsetzen, um dieses europäische Naturjuwel zu erhalten und den Menschen im Tal eine nachhaltige Zukunftsperspektive zu geben. Aber das geht nur ohne Dämme. Um diese Idee zu unterstützen, hat sich in Albanien eine neue Initiative gegründet, die "Friends of Vjosa". Wir laden alle ein, sich unserer Initiative anzuschließen. Wir müssen die Schönheit und den Wert der Vjosa bekannter machen - und auch ihre Bedrohung. Viele bei uns wissen nichts davon", so Olsi Nika, Leiter der albanischen Naturschutzorganisation EcoAlbania. Erste Politiker, Künstler und Wissenschaftler haben sich der Initiative bereits angeschlossen. Im Mai ist in Tirana ein Vjosa-Tag geplant, an dem die Bewohner des Vjosatals in die Hauptstadt kommen, um die Schönheit und Vielfalt ihres Flusses zu bewerben. Und sie werden sich klar für einen Vjosa Nationalpark aussprechen. Hintergrundinformation:Die Staudämme an der Vjosa sind Teil einer wahren Staudammflut, die derzeit den Flüssen auf der Balkanhalbinsel droht. Mehr als 630 Wasserkraftwerke zwischen Slowenien und Albanien sind geplant. Rechnet man dazu noch die Kleinkraftwerke, steigt die Zahl auf etwa 2.000 Wasserkraftprojekte. Um der Zerstörung entgegen zu wirken, haben EuroNatur und Riverwatch gemeinsam mit Partnern aus den Ländern des Westbalkans, wie etwa EcoAlbania, die internationale Kampagne Rettet das Blaue Herz Europas gestartet. Mehr unter www.balkanrivers.netRückfragen: Katharina Grund EuroNatur: katharina.grund@euronatur.org  + 49 7732 92 72 10 Cornelia Wieser Riverwatch: cornelia.wieser@riverwatch.eu  +43 650 4544784Besjana Guri EcoAlbania:  b.guri@ecoalbania.org  00355 692954214

Tags: die oder albanien nationalpark

 
 

Hoffnung für Nationalpark Böhmerwald

2014-10-31 10:48:00| Euronatur - Pressemitteilungen

Einen wichtigen Etappensieg hat der Naturschutz im Nationalpark Böhmerwald errungen. Das tschechische Abgeordnetenhaus lehnte am Mittwoch einen Gesetzesvorschlag des Senats ab, der den Nationalparkgedanken völlig ad absurdum geführt hätte.Zusammen mit dem angrenzenden Nationalpark Bayerischer Wald gehört der Nationalpark Böhmerwald (tschechisch: ©umava) zu den größten Wildnisgebieten Mitteleuropas und bildet ein wertvolles Teilstück des Grünen Bandes Europa. Auf dem Papier ist der Böhmerwald seit 1991 zwar als Nationalpark ausgewiesen, doch die Naturschutzgegner sind hartnäckig. Jüngst legte eine Gruppe von Senatoren dem Abgeordnetenhaus gemeinsam mit Grundstücks-Spekulanten einen Gesetzesentwurf vor, der unter anderem Holznutzung und Jagd auf der überwiegenden Fläche des Parks dauerhaft erlaubt und der Bebauung Tür und Tor geöffnet hätte.   Dass das Abgeordnetenhaus diesen Gesetzesvorschlag nun abgelehnt hat, ist nicht zuletzt dem hartnäckigen Widerstand der tschechischen Natur- und Umweltschutzorganisation Hnutí Duha zu verdanken. Im Herbst war es ihnen gelungen, dem Abgeordnetenhaus das nationale und internationale Interesse an den Naturwerten von ©umava deutlich zu machen. Über 44.000 Menschen sprachen sich im Rahmen einer von Hnutí Duha organisierten Petition dafür aus, dass der Naturschutz im Nationalpark Böhmerwald absoluten Vorrang haben muss. Wertvolle internationale Aufmerksamkeit bewirkte auch die Verleihung des diesjährigen EuroNatur-Preises an Hnutí Duha. Die Organisation wurde für ihre Verdienste um den Schutz des Nationalparks Böhmerwald ausgezeichnet. In Kürze wird die tschechische Regierung ein neues Naturschutzgesetz vorlegen. Es besteht die Hoffnung, dass sich damit die Aussichten für ©umava weiter verbessern.

Tags: hoffnung nationalpark bhmerwald

 

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